Vorzustand
Vorzustand Detail
Vorzustand, besonders deutlich die störende graue Überfassung
Vorzustand, Blick in den Innenhof
Nachzustand, Blick in den Innenhof
Blick in die neue Mechanik (Thomas Wächter)
Detail neue Mechanik
Während der Neufassung der Pyramide
Rekonstruktionsvorlage für die "Wandmalerei" aus dem Leipziger Modell
Während der Arbeiten
Nachzustand
Rekonstruierter Aufgang zum Tempel
Nachzustand
Nachzustand, rekostruierter Tempelaufgang
Nachzustand
In der Ausstellung im Liebieghaus

Pyramidenmodell Ägyptisches Museum Berlin

Standort
Berlin Ägyptisches Museum

Kategorie
Konservierung Reinigung Rekonstruktion Restaurierung

Material
Fassung Gips Holz Papier Pappe

Datierung
1908

Fertigstellung
2010

Das Modell der Grabanlage des Pharaos Sahure (ca. 2500 v.Ch.) wurde nach Bauplänen des Archäologen Ludwig Borchart 1908 von den Gebrüdern Stegemann gebaut. Es gibt zwei weitere baugleiche Modelle im Metropolitan Museum New York und im Ägyptischen Museum Leipzig. Es besteht aus einem Holzgestell, auf dem die Tempelanlage und die Pyramide aus Holzteilen und Pappe gebaut wurden. Zwei Teile des Tempelkomplexes konnten mit Kurbelmechaniken nach oben bewegt werden, so dass die Innenarchitektur mit der reichen Gestaltung einsehbar war. Das Modell wurde mit Kreidegrund und wasserlöslichen Farben gefasst, wobei großer Wert auf die realistische Darstellung der Oberfläche gelegt wurde. Die unterste Grundierungschicht ist grau, so dass die eingravierten Mauerfugen dunkel erscheinen. Die Steinoberfläche wirkte durch den lasierenden Farbauftrag besonders realistisch. Diese Originalfassung ist nur noch am Leipziger Modell erhalten, da das Berliner wie auch des New Yorker Exemplar im Zuge von "Renovierungsmaßnahmen" deckende Anstriche erhielten.

Das Modell befand sich in einem schlechten Zustand. Der Status des Modells als didaktisches Werkzeug und nicht als Objekt, führte dazu, dass es mit deutlich weniger Sorgfalt behandelt wurde als "richtige" Museumsobjekte. Die Mechanik funktioinierte nicht mehr. Aufgrund des Alterungsverhaltens der Pappe haben sich viele Klebefugen geöffnet. Teile, wie der Aufgang und die Wasserspeier fehlten. Es gab zahlreiche mechanische Schäden. Das Stück des Tempelaufganges fehlte ganz.

Ziel der Maßnahme war es, der ursprünglichen Schönheit des Modells wieder nahe zu kommen und die Mechanik durch eine elektromchanische zu ersetzen. Es stellt sich heraus, dass eine Entfernung der Übermalungen, technisch und aus Kostengründen nicht möglich war. So wurde beschlossen, die überfassten Bereiche des Modells nach dem Vorbild des gut erhaltenen Leipziger Exemplars zu überfassen. Da die Verwendung der originalen Materielien technisch nicht möglich war, mussten moderne Materielien verwendet werden. Original erhaltene Bereiche wie die Innengestaltung wurden gereinigt und konserviert. Die wenigen Fehlstellen wurden vorsichtig durch Retusche integriert. Fehlende Teile (Aufgang, Säulen, Wasserspeier) wurden nach der Vorlage des Leipziger Modells ergänzt und gefasst. Die elektrischen Hebevorrichtungen wurden von Thomas Wächter (www.tdw-home.de) entwickelt und eingebaut. Eine Beleuchtung mittels LED sorgt für einen besseren Einblick in das Innere des Tempels.