Russische Gedächtniskirche Leipzig
Ikonostase vor der Bearbeitung, Es wurden die oberen vier Reihen restauriert
Detailansicht der Marienikone (Reihe 7), rechts im UV Licht, es werden die Übermalungen sichtbar.
Ikone "Hl. Hoseos" (Reihe 6, Ikone 6), während der Bearbeitung.
Detailansicht, Laufspuren eines späteren, klebrigen und verschmutzten Firnisses. Diese Substanzen wurden nun entfernt.
Detailansicht (Hl Sacharja, Reihe 6 , Ikone4) während der Reinigung.
Abnahme von Übermalungen (Foto Peter Barcewski)
Verleimung der Fugen
Die Mittelikone der 5. Reihe wurde auf dem Gerüst verleimt. Ein Transport ins Atelier wäre zu aufwändig gewesen.
Seminar mit Studenten des Surikov-Institutes (in der Mitte der Dozent Alexandr Alexandrowitsch Kosmin). (Foto Maxi Einenkel)
Die Farben für die Retusche wurden selber hergestellt.
Bei der Retusche (Foto Peter Barczewski)
Bei der Retusche (Foto Alexandr Kosmin)
Vor und nach der Retusche
Die Ikonen ließen sich nur mit der Kreuzpol-Blitz-Technik ohne störende Reflexe und Schatten durch das Gerüst gut fotografieren. Die von dem Weitwinkelobjektiv verursachte starke Verzeichnung konnte mit dem Programm Metigo herausgerechnet werden (rechts).
Durch das Gerüst war es unmöglich, die Ikonen im Ganzen zu fotografieren. Mit dem Programm Metigo konnten die Einzelaufnahmen entzeichnet, entzerrt und montiert werden. Vor-, Zwischen- und Endzustandsfotos sind dadurch nahezu deckungsgleich dokumentiert.
Vor- und Nachzustand (Foto des Vorzustandes Gisbert Sacher)

Ikonen der Russischen Gedächtniskirche in Leipzig

Standort
Leipzig

Kategorie
Analyse Firnisabnahme Konservierung Planung Projektmanagement Reinigung Restaurierung Retusche Tafelverleimung Untersuchung

Material
Fassung Holz

Datierung
1912

Fertigstellung
2017

Die Ikonostase der Russischen Gedächtniskirche Leipzig ist eine der größten im westlichen Europa. Die über 70 Ikonen wurden 1912 von der Werkstatt des Nikolai Sergeewitsch Emeljanow angefertigt.

Nach über 100 Jahren wurde die Ikonostase nun das erste Mal gründlich und umfassend restauriert. Die Bearbeitung der Ikonen der oberen vier Reihen wurde mir und meinen Kolleginnen Maxi Einenkel und Alexia Stern übertragen.

Hauptaufgabe war die Verleimung von geöffneten Fugen sowie die Reinigung der Oberfläche. Übermalungen von früheren Eingriffen wurden nur entfernt, wenn sie farblich stark abwichen und ästhetisch das Gesamtbild störten.

Der zweite Teil der Arbeiten an den Ikonen war die Retusche und die Integration der Fehlstellen, welche in einem Gemeinschaftsprojekt des Surikov-Institut in Moskau, der Gemeinde der Russischen Gedächtniskirche und des Kunstretter e.V. durchgeführt wurde.

Für die Arbeit an den 38 Ikonen mit einer Fläche von ca. 50qm stand nur ein enger Zeitkorridor zur Verfügung, so dass das Projektmanagement und die Planung der Arbeiten die große Herausforderung darstellten.

Vom 8. bis 10. November fand in Moskau die Denkmalmesse Russland statt. Ich präsentierte das Projekt auf einem Stand und mit einem Vortrag.

Es wurde außerdem ein Film von Peter Barczewski über die Restaurierungsarbeiten gezeigt.

Der Messeauftritt wurde durch die Europäische Union gefördert mit Geldern des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung.