Epitaph Menzl Vor- und Nachzustand
Vorzustand und Nachzustand
UV-Aufnahme
UV Aufnahme, gesamt und Detail
Detail Firnisabnahme
Detail während der Abnahme der Firnisschichten, alten Retuschen und Übermalungen
Retusche
Detail vor, während und nach der Retusche
Detail während der Abnahme der Firnisschichten und Übermalungen, vor und nach der Retusche
Menzl Detail
Epitaph Menzl, Mittelteil nach der Restaurierung

Epitaph Menzl von Heinrich Göding

Standort
Eisleben Luther Sterbehaus

Kategorie
Analyse Firnisabnahme Freilegung Konservierung Restaurierung Retusche Untersuchung

Material
Fassung Holz

Datierung
1569

Fertigstellung
2012

Das Epitaph für Hieronymus Menzl zeigt dessen Ordination durch Martin Luther in der Andreaskirche in Eisleben. Die Holztafel misst 143x115 cm. Sie ist in einer Temperamischtechnik bemalt und weist zahlreiche Übermalungen, Retuschen und Firnisschichten auf. Das Gemälde befand sich bis auf wenige gelockerte Schollen in einem stabilen Zustand. Die Holzsubstanz ist stark geschädigt, jedoch im Zuge einer früheren Restaurierung stabilisiert worden. Die zahlreichen verfärbten Retuschen und Übermalungen und die dicken zum Teil eingefärbten Firnisschichten verunklärten das Erscheinungsbild sehr stark. Die hohe Qualität der originalen Malerei kam kaum zur Geltung. Nach einer gründlichen Voruntersuchung wurde beschlossen, die Firnisschichten und die alten Retuschen und Übermalungen abzunehmen, um die ursprüngliche Farbigkeit und Dynamik wieder erlebbar zu machen. Dabei traten zahlreiche Fehlstellen und Verputzungen zu Tage. Einige Stellen im hölzernen Träger mussten mit Kunstharz gefestigt werden. Gelockerte Grundierungs- und Malschichtschollen wurden mit Fotogelatine konsolidiert. Nachdem die tiefen Fehlstellen gekittet wurden, konnte die Retusche beginnen. Vorrangiges Ziel war dabei die Integration der Fehlstellen. Sie durften nach der Retusche nicht mehr das Gesamtbild stören. Bei genauer Betrachtung sollten sie jedoch noch erkennbar sein. Im Falle des Gesichtes von Martin Luther kam diese Methode sehr nah an eine Totalretusche heran, da sich hier jegliche Fehlstellen vom Betrachter leicht bemerkt werden. Der Firnis (Dammar) wurde bereits vor der Retusche aufgetragen, wodurch sich schon mit Hilfe einer UV-Lampe alle Retuschen leicht erkennen lassen, da sie sich alle auf der Firnisschicht befinden.